Mediation – Vermittlung in Konflikten
Mediation ist in den letzten Jahren als „neuer“ Weg im Umgang mit Interessengegensätzen, Auseinandersetzungen oder Streit immer bekannter und bedeutsamer geworden.
Grundlage dieses Verfahrens ist die freiwillige Entscheidung der Konfliktpartner/innen, im Rahmen eines Gesprächs gemeinsam eine einvernehmliche, alle zufrieden stellende Lösung zu suchen, wobei sie von einem/r Mediator/in unterstützt werden.
Mediation ermöglicht es, die dem Konflikt zugrunde liegende Unterschiedlichkeit menschlicher Interessen als Potential zu sehen, um sich selbst und die Beziehungen zu anderen Menschen weiter zu entwickeln. Anders als bei herkömmlichen Strategien zur Konfliktlösung (z.B. Gerichtsverfahren) geben die Beteiligten die Verantwortung für die Lösung des Konflikts nicht an eine außenstehende Person oder Instanz ab, sondern entwickeln und beschließen ihre individuelle Lösung im Rahmen des Mediationsprozesses selbst.
Dieser Prozess basiert auf der Überzeugung, dass Konfliktpartner „Spezialisten“ für ihr Problem und dadurch fähig sind, eine für alle befriedigende Lösung zu finden. Voraussetzung dafür ist  eine Art des Gesprächs, die jedem/r Beteiligten die Möglichkeit gibt, in einem geschützten Rahmen seine Sichtweise darzustellen und von den anderen gehört zu werden. Diesen Rahmen zu schaffen, aufrecht zu erhalten und ein dementsprechendes Gespräch zu moderieren, ist meine Aufgabe als Mediatorin.
In dieser Funktion stehe ich allen Beteiligten in gleicher Weise bei (Allparteilichkeit) und bin verantwortlich für den Ablauf des Gesprächs und die Begleitung des Verständigungsprozesses.
Es ist nicht meine Aufgabe, Aussagen zu bewerten oder zu beurteilen, Entscheidungen zu treffen oder Lösungsvorschläge zu machen, sondern ich achte darauf, dass die „Spielregeln“ eines konstruktiven Gesprächs eingehalten werden und strukturiere den Ablauf der Mediation so, dass an seinem Ende eine tragfähige Vereinbarung zwischen den Beteiligten stehen kann.
Während des Prozesses unterstütze ich alle Konfliktpartner/innen gleichermaßen dabei, ihre Gefühle und Interessen auszusprechen, um gemeinsam eine Lösung zu entwickeln. In gewisser Weise ist das, was ich tue, mit der Tätigkeit des Übersetzens vergleichbar: ich „übersetze“ die in Streitsituationen häufig formulierten Angriffe und Schuldzuweisungen eines/r Beteiligten so, dass der/die jeweils andere die dahinter liegenden Bedürfnisse gut hören kann.